Der südliche Bereich der Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung soll zum Gewerbegebiet werden. In den sieben nördlichen Baukörpern werden weiterhin Asylsuchende untergebracht. Hendrik Schulze Zumhülsen

Gebiet der südlichen KEA schon vorreserviert

Sechs Firmen wollen sich im Gewerbepark Deilinghofen ansiedeln. Politik stimmt für Aufstellungsbeschluss. Der Gewerbepark Deilinghofen soll um weitere Flächen erweitert werden. Im Ausschuss für Stadtentwicklung Umwelt und Verkehr (StUV) in der vergangenen Woche wurde die Aufstellung des Bebauungsplanes für den Bereich genehmigt. Der Bedarf an Gewerbeflächen ist weiterhin hoch. Wie Bernhard Camminadi, Geschäftsführer des Gewerbeparks Deilinghofen, mitteilt, sind alle im südlichen Teil verfügbaren Flächen schon reserviert. Darüber hinaus gibt es weitere Interessenten.

Sechs Unternehmen sollen sich auf der neuen unteren Fläche ansiedeln, wo bisher noch Gebäude der Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung (KEA) stehen. „Jetzt müssen die Gebäude nur noch abgerissen werden“, blickt Bernhard Camminadi schon einmal auf die nächsten Schritte. Firmen des produzierenden Gewerbes kommen in den Gewerbepark, unter anderem aus den Bereichen Haustechnik und Brandschutz. „Ich hätte die Flächen lieber gestern als heute“, freut sich der Geschäftsführer des Gewerbeparks auf die erfolgreiche Vermarktung. Für die Erschließung sind noch weitere Beschlüsse aus der Politik nötig.
Auch aus Sicht der Stadt bietet die rund 6,6 Hektar große Fläche, die auch die KEA umfasst, viel Potenzial. „Derzeit stehen in Hemer nicht mehr genug Gewerbeflächen zur Verfügung, um den tatsächlichen Bedarf decken zu können“, heißt es in der Vorlage zum Aufstellungsplan. Vor allem ein ressourcenschonender Umgang mit Grund und Boden könne durch den Gewerbepark ermöglicht werden. Trotz einiger Vermeidungs- und Minderungsmaßnahmen müssen jedoch Ausgleichsflächen für die Gewerbefläche gefunden werden. Laut Vorlage werden zum Ausgleich Fichtenflächen in Buchenwälder aufgeforstet.

Gebäude zur Unterbringung stehen unter Bestandsschutz
Damit aber das ursprüngliche KEA-Gebiet zum Gewerbegebiet werden kann, war erst einmal eine Änderung des Flächennutzungsplans seitens der Politik fällig. Vorher ist ein Großteil des Gebiets als Sonderbaufläche ausgewiesen worden. Also eine Fläche, die nur eine zweckgebundene Bebauung (in diesem Fall Unterbringung von Asylsuchenden) zulässt. Mit der Wirksamkeit des Bebauungsplans soll der Bereich als „gewerbliche Baufläche“ ausgewiesen werden.
Derzeit wird der Großteil der Fläche als Kommunale Erstaufnahmeeinrichtung (KEA) genutzt. „Bis ein neuer Standort gefunden ist, gilt für die KEA Bestandsschutz“, wie es in der Vorlage heißt. Gemäß der durchschnittlichen Belegungszahlen reichen derzeit die nördlichen sieben Baukörper aus, um alle Flüchtlinge angemessen unterzubringen, so die Verwaltung. Der nördliche Teil der KEA soll erst einmal unter Bestandschutz weiter bestehen, während sich im südlichen und westlichen Teil Gewerbebetriebe ansiedeln können. Vorausschauend wurde allerdings schon für den gesamten Bereich der Aufstellungsbeschluss gefasst.
Neben der Festsetzung der Gewerbegebiete wurde die Erschließung als öffentliche Verkehrsfläche, eine Regenrückhaltung sowie öffentliche Grünflächen festgesetzt. Der Bebauungsplan zielt darauf ab, das benachbarte Gewerbegebiet in seiner Struktur im Wesentlichen weiterzuführen, gleichzeitig aber auch einen geordneten Übergang zu den direkt angrenzenden Biotopverbundflächen zu schaffen, so die Verwaltung.

Entwurf des Regionalplans weist auf weitere Flächen hin
Mit der Erschließung könnte die Stadt anfangen, sobald der Bauplan als Satzung von der Politik beschlossen wird. Bürgermeister Christian Schweitzer schätzt, dass der Satzungsbeschluss im Herbst folgen könnte. Allerdings wolle man erst einmal abwarten. Nach der nun erfolgten Offenlegung der Baupläne könnte es noch Beanstandungen oder Anpassungen geben. Dies würde den Satzungsbeschluss verzögern.
Neben dem Gebiet der KEA sieht Bürgermeister Schweitzer in der Zukunft noch weitere mögliche Flächen für Gewerbegebiete. Laut dem Entwurf des Regionalplans stände eine Fläche von rund 20 Hektar zur Verfügung, die sich an den ehemaligen Truppenübungsplatz Apricke anschließt.

Quelle: IKZ Hendrik Schulze Zumhülsen

Der südliche Bereich der Kommunalen Erstaufnahmeeinrichtung soll zum Gewerbegebiet werden. In den sieben nördlichen Baukörpern werden weiterhin Asylsuchende untergebracht. Hendrik Schulze Zumhülsen

Der Bebauungsplan schließt die gesamte Fläche der KEA mit ein. Im Herbst könnte der Satzungsbeschluss folgen.