Elfi und Friedhelm Spielfeld schließen am Samstag Ihre Drogerie in Niederhemer für immer und gehen in den Ruhestand

Über Generationen eine treue Stammkundschaft

Elfi und Friedhelm Spielfeld gehen mit fast 75 Jahren in Ruhestand und schließen ihre Drogerie. Sie haben es lange hinausgezögert, weil die Arbeit und der Kontakt zu den Menschen immer Spaß gemacht haben.

Am Samstag werden Elfi und Friedhelm Spielfeld ein letztes Mal die Eingangstüren ihrer Drogerie an der Hauptstraße 317 schließen – schweren Herzens, für immer. Ein Kapitel Einzelhandelsgeschichte in Niederhemer geht damit zu Ende. Ebenso endet eine treue Mitgliedschaft in der Wirtschaftsinitiative Hemer.

Kolonialwarenladen in Niederhemer

Seit 1924 gab es die Drogerie mit Kolonialwarenladen in Niederhemer. 1936 übernahm die Familie Spielfeld das Geschäft. „Es war ein echter Dorfkrämer mit Waren vom Aschenbecher bis zu Zündhölzern“, erinnert Friedhelm Spielfeld an die Anfangsjahre. 1960 trat er in die väterlichen Fußstapfen, übernahm den Betrieb 1983. Mitte der 60er Jahre wurde der Lebensmittelverkauf eingestellt. Zur Drogerieabteilung kamen Kosmetik und Fußpflege.

Niederhemer war früher ein florierendes Einzelhandelszentrum mit 25 Geschäften rundherum. Durch Schließungen und Stadtentwicklung befand sich die Drogerie später am Rande der Stadt. „Auf einmal standen wir alleine“, erinnert sich Friedhelm Spielfeld. Dienstleistungen wie die medizinische Fußpflege wurden daher immer wichtiger.

Die Spielfelds hätten ihre Drogerie gerne in jüngere Hände gegeben. „Jemand Jüngeres zu gewinnen, ist leider nicht gelungen. Eine Drogerie ist auf Laufkundschaft angewiesen“, bedauert das Ehepaar.

Das übliche Ruhestandsalter haben beide bereits vor neun Jahren erreicht, doch jetzt mit fast 75 Jahren ist endgültig Schluss. Friedhelm Spielfeld kann auf 57 Berufsjahre blicken, seine aus Obervellach stammende Ehefrau Elfi mit dem zuvor ausgeübten Beruf als Krankenschwester auf 60 Jahre. „Wir gehen mit einem lachenden und weinenden Auge“, sagt Elfi Spielfeld. Der Kontakt zu den Menschen, die Zufriedenheit und das schöne Miteinander seien prägend gewesen. Ein großes Dankeschön richten sie an die treue Kundschaft. „Mancher Kunde verabschiedet sich mit Tränen“, fällt der Abschied vor Weihnachten doch schwer.

 

Kiosk zieht in das Geschäftshaus

Die Eheleute werden nach Soest ziehen, wo bereits die Tochter wohnt. Die Brücken nach Hemer wollen sie aber keinesfalls abbrechen, schließlich ist Friedhelm Spielfeld Städtepartnerschaftsbeauftragter für Obervellach und seine Ehefrau im Kirchenchor St. Bonifatius aktiv.

Das Geschäftshaus ist verkauft und wird weiter mit Leben gefüllt sein. Der Kiosk von gegenüber zieht ein und wird zu einem kleinen Dorfladen vergrößert. Die schöne Dekoration wie jetzt zur Weihnachtszeit wolle auch der neue Inhaber pflegen, ist Friedhelm Spielfeld auch die zukünftige Entwicklung wichtig.

Quelle: Ralf Engel IKZ

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